SikhiCouncil ◦ Rat der Sikhi

View Original

Anand Karaj: Die Hochzeit der Glückseligkeit in der Sikhi

Die Heirat ist in der Sikhi eine Metapher für Erleuchtung: Die weibliche Seele verschmilzt wie ein Tropfen mit dem männlichen Ozean. Das Ego, äußere Identifikationen und Dualität erlöschen. Die Seele kehrt nach unendlich vielen Reinkarnationen zurück ins Heimatland aller erleuchteten Seelen (Sukh Sagar). Credits: Pexels

Gurmat: Ein Leben mit Weisheit

Menschen, die der Lebensweise der Sikhi folgen, heißen Sikhs. Sikh bedeutet Schüler. Gemeint ist damit ein lernbereiter Mensch, der sich von seelischen Weisheiten leiten lässt. Weise zu sein bedeutet in der Sikhi nicht nur viel über das Leben zu verstehen. Sondern es beinhaltet, weltliche Prägungen und Glaubensvorstellungen hinter sich zu lassen, den eigenen seelischen Ursprung zu erkennen und ein sinnerfülltes spirituelles Leben voller Freude und Humor zu führen.

ਨਾਨਕ ਸਤਿਗੁਰਿ ਭੇਟਿਐ ਪੂਰੀ ਹੋਵੈ ਜੁਗਤਿ ॥ ਹਸੰਦਿਆ ਖੇਲੰਦਿਆ ਪੈਨੰਦਿਆ ਖਾਵੰਦਿਆ ਵਿਚੇ ਹੋਵੈ ਮੁਕਤਿ ॥੨॥ GGS, 522, M.5

Die Weisheiten, die im Herzen der Sikhi stehen, heißen Gurmat. Über 30 Weise im heutigen Nordindien und Pakistan, die ganz unterschiedliche Hintergründe hatten, haben diese vorgelebt. Anfangs wurden die ihnen offenbarten Weisheiten mündlich weitergegeben. Ab dem 15. Jahrhundert wurden die Weisheiten in der Region Panjab aufgeschrieben. Die bis heute erhaltenen Schriften heißen Gurbani. Sie sind heute in dem Werk zusammengefasst, das unter dem Namen Guru Granth Sahib (GGS) bekannt ist. Weitere Offenbarungen von Gur Gobind Singh finden sich im Dasam Granth. Die Offenbarungen wurden in der eigens entwickelten Schriftsprache Gurmukhi niedergeschrieben. Gurmukhi ist eine dichterische Bildsprache, die auch gesungen wird. Diese Sprache seelischer Weisheiten ist nicht einfach zu verstehen. Sie muss wie ein Puzzle zusammengesetzt werden, um die tiefere Bedeutung jenseits der einzelnen Worte zu entdecken.

Gurbani ist für Sikhs ein unermesslich wertvoller Schatz. Sikhs haben einen so hohen Respekt für die überlieferten Einsichten, dass sie sich davor verbeugen. Sie drücken damit aus, dass sie demütig die Tiefe der Weisheiten anerkennen und bereit sind, diese zum Leben zu erwecken. Von Kindheit an lernen Sikhs die Weisheiten auswendig und singen sie auch in Begleitung von Instrumenten. Nach und nach versuchen Sikhs die Bedeutung der Weisheiten zu verstehen und sich im Alltag von ihnen leiten zu lassen.

Die Verschmelzung des Tropfens mit dem Ozean

In der Gurbani finden sich auch die Verse, die heute unter dem Namen Lavan bekannt sind. Sie symbolisieren den Weg zur höchsten Tugend, Weisheit, Einheit und Erleuchtung. Dabei verschmilzt die weibliche Seele symbolisch wie ein Tropfen mit dem männlichen Ozean. Das Feminine (Suhagan) und das Männliche (Khasam) werden eins. Das Ego, äußere Identifikationen und Dualität erlöschen. Die Seele kehrt aus dem Ausland zurück zu ihrer wahren seelischen Heimat. Nach der langen Reise durch unendliche Reinkarnationen hat die Seele nun die Form von Liebe und Reinheit erlangt, die es ihr ermöglicht, in der Ursprungsfamilie aller erleuchteten Seelen in Glückseligkeit aufzugehen (Sukh Sagar).

ਨਾਨਕ ਸੋਹਾਗਣਿ ਸਾ ਵਡਭਾਗੀ ਜੇ ਚਲੈ ਸਤਿਗੁਰ ਭਾਏ ॥ ਹਮ ਨੀਵੀ ਪ੍ਰਭੁ ਅਤਿ ਊਚਾ ਕਿਉ ਕਰਿ ਮਿਲਿਆ ਜਾਏ ਰਾਮ ॥੨॥ GGS, 772, M.3

ਖਸਮੁ ਬਿਸਾਰਿ ਆਨ ਕੰਮਿ ਲਾਗਹਿ ॥ ਕਉਡੀ ਬਦਲੇ ਰਤਨੁ ਤਿਆਗਹਿ ॥੧॥ ਰਹਾਉ ॥ GGS, 195, M.5

ਜੈਸੇ ਬਾਜੇ ਬਿਨੁ ਨਹੀ ਲੀਜੈ ਫੇਰੀ ॥ ਖਸਮਿ ਦੁਹਾਗਨਿ ਤਜਿ ਅਉਹੇਰੀ ॥ ਕਹੈ ਕਬੀਰੁ ਏਕੈ ਕਰਿ ਕਰਨਾ ॥ ਗੁਰਮੁਖਿ ਹੋਇ ਬਹੁਰਿ ਨਹੀ ਮਰਨਾ ॥੪॥੬॥੯॥ GGS, 872, Bhagat Kabir

ਸਭ ਕੋ ਮਾਤ ਪਿਤਾ ਪ੍ਰਤਿਪਾਲਕ ਜੀਅ ਪ੍ਰਾਨ ਸੁਖ ਸਾਗਰੁ ਰੇ ॥ GGS, 209, M.5

ਪ੍ਰੇਮ ਪ੍ਰੀਤਿ ਸਦਾ ਧਿਆਈਐ ਭੈ ਭਾਇ ਭਗਤਿ ਦ੍ਰਿੜਾਵਣਿਆ ॥੪॥ GGS, 112, M.3

ਸਾਚੁ ਕਹੌਂ ਸੁਨ ਲੇਹੁ ਸਭੈ ਜਿਨ ਪ੍ਰੇਮੁ ਕੀਓ ਤਿਨ ਹੀ ਪ੍ਰਭੁ ਪਾਇਓ ॥੯॥੨੯॥ DG, 15

ਸਬਦਿ ਗੁਰੂ ਭਵਸਾਗਰੁ ਤਰੀਐ ਇਤ ਉਤ ਏਕੋ ਜਾਣੈ ॥ ਚਿਹਨੁ ਵਰਨੁ ਨਹੀ ਛਾਇਆ ਮਾਇਆ ਨਾਨਕ ਸਬਦੁ ਪਛਾਣੈ ॥੫੯॥ GGS, 944, M.1

ਕਹੁ ਕਬੀਰ ਜਨ ਭਏ ਖਾਲਸੇ ਪ੍ਰੇਮ ਭਗਤਿ ਜਿਹ ਜਾਨੀ ॥੪॥੩॥ GGS, 654, Bhagat Kabir

Sikhi Heirat: Zwei Seelen, ein himmliches Ziel

Die Verse, die Erleuchtung symbolisieren, werden heutzutage von Sikhs bei der Heiratszeremonie Anand Karaj verwendet. Eine Hochzeit in der Sikhi bringt mit sich, dass beide Partner sich bewusst dazu entschließen, den weisheitsorientierten und spirituellen Weg der Gurmat gemeinsam zu gehen. Die Heirat ist ein tiefgehendes, spirituelles Versprechen gegenüber dem Göttlichen. Gemäß Sikhi besteht eine wahrhafte Partnerschaft nur dann, wenn beide Partner ihre Vergangenheit hinter sich lassen und sich gemeinsam auf einen spirituellen und erwachten Lebensweg machen, um das himmlische Ziel der Erleuchtung zu erlangen. Diese Haltung der Hingabe wird symbolisch durch die Worte „eine Seele in zwei Körpern“ ausgedrückt:

ਧਨ ਪਿਰੁ ਏਹਿ ਨ ਆਖੀਅਨਿ ਬਹਨਿ ਇਕਠੇ ਹੋਇ ॥ ਏਕ ਜੋਤਿ ਦੁਇ ਮੂਰਤੀ ਧਨ ਪਿਰੁ ਕਹੀਐ ਸੋਇ ॥੩॥
… Ek joti due murti … GGS, 788, M.3

Die Wahl eines geeigneten Lebenspartners

Die Wahl eines geeigneten Lebenspartners ist ein natürlicher Bestandteil des Sikh-Seins. Bei der Wahl eines Partners ist es grundlegend herauszufinden, ob beide eine gemeinsame spirituelle Vision und grundlegende Werte miteinander teilen sowie einen ähnlichen Lebensstil und vergleichen Bildungsgrad haben. Je nach Familienkonstellation ist es auch wichtig sich darüber klar zu werden, ob die beiden Kernfamilien langfristig zueinander passen. Hier spielen neben dem Lebensstil auch andere Faktoren eine Rolle, zum Beispiel die wirtschaftlichen Verhältnisse, die Art der Kommunikation, Sauberkeit und Ordnung und die Bedeutung, die einer beruflichen Karriere zugemessen wird. Familien, die traditionell Geschäftsleute sind, haben zumeist eine andere und zum Teil hektischere Lebensweise als Familien, die einen handwerklichen oder wissenschaftlichen Hintergrund haben. Insgesamt ist es wichtig, eine ganzheitliche und langfristige Perspektive bei der Partnerwahl zu entwickeln, die weit über körperliche Attraktivität hinausgeht.

Wenn Frau und Mann sich dazu entscheiden, ein gemeinsames Leben zu beginnen, haben sie idealerweise eine hohe innerliche Reife. Sie sind sich bewusst, welche Verantwortung sie übernehmen. Vor allem auch dann, wenn sie einen Kinderwunsch haben (siehe Podcast WisdomTalk - Elternführerschein: Von Erziehung hin zu natürlicher und göttlicher Beziehung). Daher ist es wichtig, dass sich das Paar vorher gut innerlich kennen lernt und sich zusammen eingehend mit spirituellen Weisheiten auseinandersetzt. Dies verbessert die Kommunikation, schafft Klarheit darüber, was im Zentrum des Familienlebens stehen wird und stärkt die Bindung untereinander. Sollten das Paar später mit Kindern gesegnet werden, haben beide ein solides Fundament, auf dem sie ihr Familienleben mit dem Nachwuchs aufbauen können.

Die Hochzeit in der Sikhi: Eine Zeremonie in Würde und Bescheidenheit

Die Heiratszeremonie findet im eigenen Haus statt, wenn Sikhs den Guru Granth Sahib bei sich haben. Ist dies nicht der Fall, wird die Zeremonie in einer Gemeinde durchgeführt. Am Tag der Hochzeit kommen Familienangehörige und Freunde zusammen. Gemäß Sikhi sind das Paar sowie die anderen Anwesenden würdevoll gleichwohl schlicht angezogen. Auf Gold und anderen Schmuck sowie Federn auf dem Turban (Kalgi) wird idealerweise verzichtet. Ebenso achten Sikhs darauf, dass die Umgebung schlicht, sauber und würdevoll gestaltet und frei von Prunk ist. Denn Sikhi betont eine würdevolle und zugleich bescheidene Lebensweise, bei der Inneres und Äußeres eine stimmige Einheit bilden.

ਜੀਅਹੁ ਮੈਲੇ ਬਾਹਰਹੁ ਨਿਰਮਲ ॥ ਬਾਹਰਹੁ ਨਿਰਮਲ ਜੀਅਹੁ ਤ ਮੈਲੇ ਤਿਨੀ ਜਨਮੁ ਜੂਐ ਹਾਰਿਆ ॥ ਏਹ ਤਿਸਨਾ ਵਡਾ ਰੋਗੁ ਲਗਾ ਮਰਣੁ ਮਨਹੁ ਵਿਸਾਰਿਆ ॥ ਵੇਦਾ ਮਹਿ ਨਾਮੁ ਉਤਮੁ ਸੋ ਸੁਣਹਿ ਨਾਹੀ ਫਿਰਹਿ ਜਿਉ ਬੇਤਾਲਿਆ ॥ ਕਹੈ ਨਾਨਕੁ ਜਿਨ ਸਚੁ ਤਜਿਆ ਕੂੜੇ ਲਾਗੇ ਤਿਨੀ ਜਨਮੁ ਜੂਐ ਹਾਰਿਆ ॥੧੯॥ GGS, 919, M.3

ਜਿਨੑ ਮਨਿ ਹੋਰੁ ਮੁਖਿ ਹੋਰੁ ਸਿ ਕਾਂਢੇ ਕਚਿਆ ॥੧॥ GGS, 488, Bhagat Sheikh Farid

ਚਿਟੇ ਜਿਨ ਕੇ ਕਪੜੇ ਮੈਲੇ ਚਿਤ ਕਠੋਰ ਜੀਉ ॥ ਤਿਨ ਮੁਖਿ ਨਾਮੁ ਨ ਊਪਜੈ ਦੂਜੈ ਵਿਆਪੇ ਚੋਰ ਜੀਉ ॥ ਮੂਲੁ ਨ ਬੂਝਹਿ ਆਪਣਾ ਸੇ ਪਸੂਆ ਸੇ ਢੋਰ ਜੀਉ ॥੩॥ GGS, 751, M.1

ਪਾਖੰਡਿ ਪ੍ਰੇਮੁ ਨ ਪਾਈਐ ਖੋਟਾ ਪਾਜੁ ਖੁਆਰੁ ॥੧॥ GGS, 54, M.1

Sikhs geben daher Gleichmut und Bescheidenheit Vorzug über das Pompöse - auch bei Feierlichkeiten. Diamanten, Gold, Eisen und Erde messen sie innerlich den gleichen Wert zu.

ਸੁਇਨਾ ਰੁਪਾ ਸੰਚੀਐ ਮਾਲੁ ਜਾਲੁ ਜੰਜਾਲੁ ॥ GGS, 63, M.1

ਰਸੁ ਸੁਇਨਾ ਰਸੁ ਰੁਪਾ ਕਾਮਣਿ ਰਸੁ ਪਰਮਲ ਕੀ ਵਾਸੁ ॥ ਰਸੁ ਘੋੜੇ ਰਸੁ ਸੇਜਾ ਮੰਦਰ ਰਸੁ ਮੀਠਾ ਰਸੁ ਮਾਸੁ ॥ ਏਤੇ ਰਸ ਸਰੀਰ ਕੇ ਕੈ ਘਟਿ ਨਾਮ ਨਿਵਾਸੁ ॥੨॥ GGS, 15, M.1

ਕਪੜਿ ਭੋਗਿ ਲਪਟਾਇਆ ਸੁਇਨਾ ਰੁਪਾ ਖਾਕੁ ॥ GGS, 42, M.5

ਪ੍ਰਭ ਕੀ ਆਗਿਆ ਆਤਮ ਹਿਤਾਵੈ ॥ ਜੀਵਨ ਮੁਕਤਿ ਸੋਊ ਕਹਾਵੈ ॥ ਤੈਸਾ ਹਰਖੁ ਤੈਸਾ ਉਸੁ ਸੋਗੁ ॥ ਸਦਾ ਅਨੰਦੁ ਤਹ ਨਹੀ ਬਿਓਗੁ ॥ ਤੈਸਾ ਸੁਵਰਨੁ ਤੈਸੀ ਉਸੁ ਮਾਟੀ ॥ GGS, 275, M.5

ਉਸਤਤਿ ਨਿੰਦਾ ਦੋਊ ਬਿਬਰਜਿਤ ਤਜਹੁ ਮਾਨੁ ਅਭਿਮਾਨਾ ॥ ਲੋਹਾ ਕੰਚਨੁ ਸਮ ਕਰਿ ਜਾਨਹਿ ਤੇ ਮੂਰਤਿ ਭਗਵਾਨਾ ॥੧॥ GGS, 1123, Bhagat Kabir

Ein Team wächst zusammen

Wenn die Zeit für die Zeremonie naht, versammeln sich alle Anwesenden vor dem Guru Granth Sahib. Dieser wird traditionell erhöht auf einem Podest aufbewahrt und respektvoll behandelt. Alle verbeugen sich zunächst vor dem Guru Granth Sahib und setzen sich dann im Schneidersitz auf den Boden, während in Begleitung von Instrumenten Weisheiten rezitiert werden, die sich bildlich mit dem Thema seelische Vereinigung befassen. Zunächst erscheint zumeist der Bräutigam samt Familie. Wenig später folgt die Braut mit ihrer Familie. Sobald die einstimmenden Rezitationen beendet sind, verlassen das Brautpaar ihren Platz und setzen sich mittig vor dem Guru Granth Sahib. Die Braut sitzt auf der linken, der Bräutigam auf der rechten Seite. Er führt ein längeres Tuch (Palla) und ein Schwert mit sich. Hinter dem Paar sitzen die Eltern, enge Verwandte oder Freunde. Nun folgt ein kurzes Gebet im Stehen für das Paar und die Familie. Anschließend wird per Zufallsprinzip ein Vers aus dem Guru Granth Sahib ausgewählt und als Inspiration vorgetragen und erläutert.

Nun nimmt der Vater der Braut ein Ende des Tuches vom Bräutigam und legt es in die Hand seiner Tochter. Dabei wird zumeist folgender Vers gesprochen und eigens für das Paar und die Familien erklärt:

ਉਸਤਤਿ ਨਿੰਦਾ ਨਾਨਕ ਜੀ ਮੈ ਹਭ ਵਞਾਈ ਛੋੜਿਆ ਹਭੁ ਕਿਝੁ ਤਿਆਗੀ ॥ ਹਭੇ ਸਾਕ ਕੂੜਾਵੇ ਡਿਠੇ ਤਉ ਪਲੈ ਤੈਡੈ ਲਾਗੀ ॥੧॥ GGS, 963, M.5

Der Vers drückt aus, dass alle Beziehung endlich sind und nur die innere Verbindung zum Göttlichen für die Ewigkeit angelegt ist. Das Tuch symbolisiert das Band der Spiritualität und gemeinsamer Werte, welches sich fortan zwischen dem Paar und beiden Familien weiter festigen kann. Das Paar wird daran erinnert, von nun an beide Familien als eine Einheit wahrzunehmen. Wann immer das Paar eine wichtige Entscheidung zu treffen, einem Problem oder einer Begierde begegnen wird, möge es sich nicht von kurzfristigen Eigeninteressen, sondern von spiritueller Weisheit leiten. Das Schwert, welches der Bräutigam bei sich trägt, symbolisiert diese Weisheit (Gian Khadag). Es ermöglicht das Gute vom Schlechten zu trennen und die Urquelle allen Übels, nämlich Überheblichkeit (Bharam) sowie alle davon abhängenden Laster wie Begierde (Kam), Wut (Krodh), Gier (Lobh), Anhaftung (Moh) und Egoismus (Ahankar) zu überwinden. Das Tuch und das Schwert sind somit Inspirationen, ein wahrhaft spirituelles Team zu werden und die Herausforderungen des Lebens mit Weitsicht als Team zu meistern.

ਸਤਿਗੁਰਿ ਗਿਆਨ ਖੜਗੁ ਹਥਿ ਦੀਨਾ ਜਮਕੰਕਰ ਮਾਰਿ ਬਿਦਾਰੇ ॥ GGS, 574, M.4

ਫੂਟੋ ਆਂਡਾ ਭਰਮ ਕਾ ਮਨਹਿ ਭਇਓ ਪਰਗਾਸੁ ॥ ਕਾਟੀ ਬੇਰੀ ਪਗਹ ਤੇ ਗੁਰਿ ਕੀਨੀ ਬੰਦਿ ਖਲਾਸੁ ॥੧॥ ਆਵਣ ਜਾਣੁ ਰਹਿਓ ॥ ਤਪਤ ਕੜਾਹਾ ਬੁਝਿ ਗਇਆ ਗੁਰਿ ਸੀਤਲ ਨਾਮੁ ਦੀਓ ॥੧॥ ਰਹਾਉ ॥ GGS, 1002, M.5

ਗਿਆਨ ਖੜਗੁ ਲੈ ਮਨ ਸਿਉ ਲੂਝੈ ਮਨਸਾ ਮਨਹਿ ਸਮਾਈ ਹੇ ॥੩॥ GGS, 1022, M.1

ਗਿਆਨ ਖੜਗ ਪੰਚ ਦੂਤ ਸੰਘਾਰੇ ਗੁਰਮਤਿ ਜਾਗੈ ਸੋਇ ॥ GGS, 1414, M.3

ਜਿਤੁ ਕੀਤਾ ਪਾਈਐ ਆਪਣਾ ਸਾ ਘਾਲ ਬੁਰੀ ਕਿਉ ਘਾਲੀਐ ॥ ਮੰਦਾ ਮੂਲਿ ਨ ਕੀਚਈ ਦੇ ਲੰਮੀ ਨਦਰਿ ਨਿਹਾਲੀਐ ॥ GGS, 473, M.2

Die Zeremonie der vier Verse: Die vier Stufen zur Erleuchtung

Die zentrale Hochzeitszeremonie beginnt mit der Rezitation von vier Versen vom Weisen Gur Ram Das. Sie handeln vom Weg der spirituellen Selbsterkenntnis bis hin zur Erleuchtung im Rahmen der spirituellen Evolution der Seele. In den überlieferten Weisheiten wird symbolisch immer wieder von den vier Schätzen (Char Padarath) der Erleuchtung gesprochen. Damit sind die vier Stufen gemeint, die auf dem Weg zur vollkommenen Erleuchtung erklommen werden:

  1. Gian: die Verinnerlichung von Weisheit im Alltag

  2. Mukti: die Transzendierung von Weltlichkeit und jeglicher Anhaftung an Vergänglichkeit

  3. Nam: die Erkenntnis um die wahrhafte Essenz des Lebens, die es ermöglicht, ein Leben ohne Dualität und im Einklang mit der höheren Weisheit des Lebens (Hukam) zu führen

  4. Janam: der Zustand vollkommener Erwachtheit und eine damit einhergehende Wiedergeburt auf der Bewusstseinsebene aller erleuchteten Seelen

ਕਹਿ ਕਬੀਰ ਤੁਮ ਸੰਮ੍ਰਥ ਦਾਤੇ ਚਾਰਿ ਪਦਾਰਥ ਦੇਤ ਨ ਬਾਰ ॥੨॥੭॥ GGS, 856, Bhagat Kabir

ਸਤਿਗੁਰ ਕੈ ਵਸਿ ਚਾਰਿ ਪਦਾਰਥ ॥ ਤੀਨਿ ਸਮਾਏ ਏਕ ਕ੍ਰਿਤਾਰਥ ॥੫॥ GGS, 1345, M.1

Die Rezitation der vier Verse vom Weisen Gur Ram Das während der Hochzeit wird traditionell von nahestehenden Sikhs in Begleitung von Instrumenten vorgetragen. Sie machen dies aus Liebe gegenüber dem Göttlichen und dem Paar. Der erste Vers beginnt mit folgenden Worten:

ਹਰਿ ਪਹਿਲੜੀ ਲਾਵ ਪਰਵਿਰਤੀ ਕਰਮ ਦ੍ਰਿੜਾਇਆ ਬਲਿ ਰਾਮ ਜੀਉ ॥
Hari pahelrri lav … GGS, 773, M.4

Zentral ist dabei die Botschaft, sich von der Kraft göttlicher Weisheit (Bale Ram) leiten zu lassen und nicht von egoistischen Gedanken. Gurbani dient dabei als Hilfsmittel, welches jederzeit zu Rate gezogen werden kann. Dies setzt voraus, dass beide Partner eine demütige und respektvolle Haltung bewahren. Nicht Lästereien, ihr jeweiliges Ego, weltliche Trends, Prägungen einer kapitalistischen, linearen und schnelllebigen Welt geben den Ton der Beziehung an, sondern stets die höhere Weisheit des Lebens. Gleichzeitig inspirieren die Verse dazu, die jeweilige Einzigartigkeit zu respektieren und persönliche Grenzen nicht zu überschreiten. Auch bei Konflikten. So werden frühzeitig Grundlagen dafür geschaffen, dass toxischen Mustern, psychischer und körperlicher Gewalt kein Ausbreitungsraum gegeben wird.

Die Vermählung mit dem Göttlichen

Im Gegensatz zu früher ist es heute Praxis, dass das Brautpaar bei jedem der vier Verse den Guru Granth Sahib im Uhrzeigersinn umkreist. Der Bräutigam führt. Die Braut folgt ihm, verbunden durch das Tuch. Die Umkreisung beginnt, sobald jeweils das Wort Nanak ausgesprochen wird. Das Paar verbeugt sich, steht auf und bewegt sich langsam und würdevoll. Eine Umrundung des Guru Granth Sahib dauert so lange, wie die Rezitation eines Verses. Nach jeder Umrundung verbeugt sich das Paar gemeinsam vor dem Guru Granth Sahib und nimmt Platz, während der Vers ohne Instrumente wiederholt wird.

Nach der vierten Umrundung ist die Rezitation der vier Verse abgeschlossen. Nun erläutert ein weiser Sikh, idealerweise aus dem eigenen Bekanntenkreis oder Familie, die Bedeutung der Verse und gibt nochmals Orientierung für ein vorbildliches Eheleben. Dem Paar werden ein spirituelles Bewusstsein, bedingungslose Liebe, gelebte Weisheit, Rechtschaffenheit, Bescheidenheit, Treue, Familienorientierung und Hingabe am Gemeinwohl in Erinnerung gerufen. Braut und Bräutigam werden ermutigt, gegenseitig Stärken zu stärken, Schwächen zu schwächen und das seelische und körperliche Wohlergehen der gesamten Familie sowie das Wohl der Menschheit über Einzelinteressen zu stellen. Diskussionen möge das Paar zu Hause austragen, aber nicht vor anderen.

Nach dieser Inspiration werden oft folgende Verse rezitiert:

ਵੀਆਹੁ ਹੋਆ ਮੇਰੇ ਬਾਬੁਲਾ ਗੁਰਮੁਖੇ ਹਰਿ ਪਾਇਆ ॥ ਅਗਿਆਨੁ ਅੰਧੇਰਾ ਕਟਿਆ ਗੁਰ ਗਿਆਨੁ ਪ੍ਰਚੰਡੁ ਬਲਾਇਆ ॥ ਬਲਿਆ ਗੁਰ ਗਿਆਨੁ ਅੰਧੇਰਾ ਬਿਨਸਿਆ ਹਰਿ ਰਤਨੁ ਪਦਾਰਥੁ ਲਾਧਾ ॥ ਹਉਮੈ ਰੋਗੁ ਗਇਆ ਦੁਖੁ ਲਾਥਾ ਆਪੁ ਆਪੈ ਗੁਰਮਤਿ ਖਾਧਾ ॥ ਅਕਾਲ ਮੂਰਤਿ ਵਰੁ ਪਾਇਆ ਅਬਿਨਾਸੀ ਨਾ ਕਦੇ ਮਰੈ ਨ ਜਾਇਆ ॥ ਵੀਆਹੁ ਹੋਆ ਮੇਰੇ ਬਾਬੋਲਾ ਗੁਰਮੁਖੇ ਹਰਿ ਪਾਇਆ ॥੨॥
Veahu hoa mera babula ... GGS, 78, M.4

Die Verse beschreiben nochmals die Bedeutung der seelischen Vereinigung: Egoismus, Unwissenheit und weltliche Verhaftungen sind durch spirituelle Weisheit überwunden. Der spirituelle Mensch, genannt Gurmukh, ist nun mit dem Schöpfer, dem wahren Ehemann, vermählt.

Divine Recitation by Ravinderpal Singh. Credits: Pexels & Gurlal Singh

Langar: Seelennahrung und wahrhaftiges Fasten

Die Zeremonie endet mit einer Rezitation der Verse ewiger seelischer Glückseligkeit, genannt Anand Sahib. Es folgt das Abschlussgebet für alle Anwesenden. Es folgt nochmals die Einholung einer Inspiration aus dem Guru Granth Sahib per Zufallsprinzip. Nun gilt das Paar als verheiratet.

Jetzt beginnt der kulinarische Teil der Hochzeitsfeierlichkeiten. Die traditionelle Süßspeise Parshad wird verteilt, bevor dann das gemeinschaftliche Mahl genossen wird. Dabei wird vor Beginn dem Geber aller Geschenke des Lebens gedacht.

ਦਦਾ ਦਾਤਾ ਏਕੁ ਹੈ ਸਭ ਕਉ ਦੇਵਨਹਾਰ ॥ ਦੇਂਦੇ ਤੋਟਿ ਨ ਆਵਈ ਅਗਨਤ ਭਰੇ ਭੰਡਾਰ ॥ GGS, 257, M.5

ਜਿਸ ਦਾ ਦਿਤਾ ਖਾਵਣਾ ਤਿਸੁ ਕਹੀਐ ਸਾਬਾਸਿ ॥ ਨਾਨਕ ਹੁਕਮੁ ਨ ਚਲਈ ਨਾਲਿ ਖਸਮ ਚਲੈ ਅਰਦਾਸਿ ॥੨੨॥ GGS, 474, M.2

Sikhs achten vorab bei der Zubereitung darauf, dass frisches, gesundes und schlichtes Essen in angemessenen Mengen zubereitet wird. Sie vermeiden es grundsätzlich, Essen wegzuschmeißen. Wenn möglich, werden regionale Bioprodukte verwendet. Überflüssige Konservierungsstoffe, extrem fettige Speisen, Alkohol oder Drogen werden gemieden.

Das Paar sowie die Familien sind sich bewusst, dass die stetige Verköstigung mit seelischen Weisheiten im Herzen des Sikh-Seins steht. Die Verinnerlichung spiritueller Weisheiten wird daher in den Weisheiten auch Langar, Seelennahrung, genannt. Braut und Bräutigam rufen sich die Wichtigkeit stetiger Seelennahrung in Erinnerung, während sie liebevoll für das leibliche Wohl der Anwesenden sorgen. Ebenso vergegenwärtigen sie sich, dass sie fortan die Kunst des wahrhaften Fastens, Sach Varat, gemeinsam kultivieren werden. Bei dieser Haltung, metaphorisch als Fasten beschrieben, wird intuitiv all das gemieden, was seelisch und körperlich für einen selbst, das eigene Umfeld sowie die Umwelt langfristig schädlich ist. Dabei wird aus innerer Einsicht heraus all das umschifft, was individuellen und kollektiven Schaden hervorbringen kann. Und zwar fortwährend und nicht zu einem von außen bestimmten Zeitpunkt.

ਓਨੑੀ ਦੁਨੀਆ ਤੋੜੇ ਬੰਧਨਾ ਅੰਨੁ ਪਾਣੀ ਥੋੜਾ ਖਾਇਆ ॥ GGS, 466, M.2

ਫਿਟੁ ਇਵੇਹਾ ਜੀਵਿਆ ਜਿਤੁ ਖਾਇ ਵਧਾਇਆ ਪੇਟੁ ॥ GGS, 790, M.1

ਸੁਆਦ ਲੁਭਤ ਇੰਦ੍ਰੀ ਰਸ ਪ੍ਰੇਰਿਓ ਮਦ ਰਸ ਲੈਤ ਬਿਕਾਰਿਓ ਰੇ ॥ GGS, 335, Bhagat Kabir

ਅੰਮ੍ਰਿਤ ਕਾ ਵਾਪਾਰੀ ਹੋਵੈ ਕਿਆ ਮਦਿ ਛੂਛੈ ਭਾਉ ਧਰੇ ॥੨॥ GGS, 360, M.1

ਸਾਚ ਛਾਡਿ ਕੈ ਝੂਠਹ ਲਾਗਿਓ ਜਨਮੁ ਅਕਾਰਥੁ ਖੋਇਓ ॥ ਕਰਿ ਪਰਪੰਚ ਉਦਰ ਨਿਜ ਪੋਖਿਓ ਪਸੁ ਕੀ ਨਿਆਈ ਸੋਇਓ ॥੧॥ GGS, 633, M.9

ਲੰਗਰੁ ਚਲੈ ਗੁਰ ਸਬਦਿ ਹਰਿ ਤੋਟਿ ਨ ਆਵੀ ਖਟੀਐ ॥ GGS, 966, Balvande Te Sata

ਬ੍ਰਹਮ ਗਿਆਨੀ ਕਾ ਭੋਜਨੁ ਗਿਆਨ ॥ ਨਾਨਕ ਬ੍ਰਹਮ ਗਿਆਨੀ ਕਾ ਬ੍ਰਹਮ ਧਿਆਨੁ ॥੩॥ GGS, 272, M.5

Nach dem gemeinsamen Mahl teilen die Anwesenheit ihre Freude (zum Teil auch durch die Aufführung traditioneller Kampfkunst), bis sich das Paar schließlich in die wohlverdiente Zweisamkeit zurückzieht.

Praxistipps für Paare

Reflektiert in regelmäßigen Abständen über einige der folgenden Fragen und tauscht euch darüber dann als Paar in Ruhe aus:

  • Wie oft bringe ich uns zum Lachen?

  • Was ist unsere gemeinsame spirituelle Vision als Paar?

  • Was sind meine Stärken und Schwächen?

  • Was brauche ich, um meine Stärken zu stärken und Schwächen zu schwächen?

  • Was sind meine drei größten Herausforderungen für ein sinnerfülltes und zufriedenes Leben?

  • Was sind meine drei größten Herausforderungen für eine erfüllte Partnerschaft?

  • Was trage ich zur Stärkung der Harmonie und des Vertrauens in unserer Partnerschaft bei?

  • Wo führt mein Verhalten zur Schwächung der Harmonie und des Vertrauens in unserer Partnerschaft bei?

  • Wie oft und auf welche Art drücke ich Dankbarkeit, Respekt und Liebe für meinen Gegenüber aus?

  • Gelingt es mir nach Fehlern intuitiv und aufrichtig zu sagen, “es tut mir von Herzen leid”? Wenn nicht, warum? Wenn ja, folgt dem eine Verhaltensänderung?

  • Äußere ich Bedürfnisse, Bitten und Wünsche oder gebe ich eher Befehle und mache Vorwürfe?

  • Bin ich vornehmlich von natürlichen Bedürfnissen oder von Begierden geleitet?

  • Bin ich in meinen Gedanken, meiner Haltung und meinem Verhalten klar? Oder rattert mein Kopf oft und ich bin über vieles hin- und hergerissen?

  • Bin ich in der Lage, meine Gefühle wie eine vorbeiziehende Wolke zu beobachten oder bin ich Sklave meiner Gefühle?

  • Versuche ich mich zu verändern oder mein Gegenüber?

  • Setze ich Grenzen? Wenn ja, werden diese respektiert? Wenn nein, warum nicht?

  • Was tue ich dafür, dass wir uns weiterbilden können?

  • Welche Veränderungen kann ich selbst mit Hilfe spiritueller Weisheit einleiten? Was liegt nicht in meiner Hand?

  • Bei Kinderwunsch: Habe ich die erforderliche innere Reife erlangt, Verantwortung für ein Kind zu übernehmen und ganzheitlich durch das Leben zu begleiten?

Folgendes könnt ihr gemeinsam als Paar tun:

  • Weisheiten rezitieren und die Inhalte als Familie oder mit Hilfe weiser Menschen erläutern

  • So oft wie möglich in der Natur sein

  • Regelmäßig Sport machen

  • Liebevoll frisches Essen zubereiten

  • Regelmäßig Familienzeit einplanen, wo das Handy stumm gestellt wird

  • Zusammen ein inspirierendes Buch lesen, einen Podcast anhören oder einen Film anschauen (siehe Rubrik Empfehlungen)

  • Eigenes Heim putzen und verschönern (und sich um den Garten kümmern)

  • Gemeinsam überlegen, welches die möglichst natürlichste und angemessenste Verhütungsmethode in eurer aktuellen Konstellation ist

  • Regelmäßig Zeit zu zweit als Paar verbringen und in Ruhe miteinander reden, vor allem auch, wenn ihr Eltern seid - ihr seid intelligent genug, dies zu organisieren

  • Ehrenamtliche Arbeit, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärkt und zum Naturschutz beiträgt

  • Notleidenden helfen

  • Einfach mal nichts tun

Alarmsignale

  • Wenn ihr merkt, dass Menschen aus eurem Umfeld oder euer Partner bzw. eure Partnerin euch bewusst oder unbewusst von einer lebensbejahenden spirituellen Lebensweise abbringen, überlegt euch, welche Konsequenzen ihr ziehen wollt. Gespräche mit weisen Menschen können hierbei hilfreich sein.

  • Wenn ihr wiederholt merkt, dass euer Partner bzw. eure Partnerin die Unwahrheit sagt, euch betrügt, (finanziell) ausnutzt, emotional erpresst, andere Formen psychischer Gewalt anwendet wie etwa Verleumdungen oder gar körperliche Gewalt ausübt und eine Täter/Opfer Umkehr inszeniert, lebt ihr in einer toxischen Beziehung. Vertraut euch weisen Menschen an. Je nach Lage kann es ratsam sein, so schnell wie möglich professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

  • Wenn ihr wiederholt merkt, dass eure Partner bzw. eure Partnerin eure Kinder und ihr Wohl vernachlässigt und verantwortungslos kurzsichtig handelt.

Beispiel einer würdenvollen Hochzeit von Sikhs, die der Nihang Tradition folgen, die auf den Weisen Gur Gobind Singh zurückgeht.

Die gesamten vier Verse der Lavan lauten wie folgt:

ਸੂਹੀ ਮਹਲਾ ੪ ॥
ਹਰਿ ਪਹਿਲੜੀ ਲਾਵ ਪਰਵਿਰਤੀ ਕਰਮ ਦ੍ਰਿੜਾਇਆ ਬਲਿ ਰਾਮ ਜੀਉ ॥
ਬਾਣੀ ਬ੍ਰਹਮਾ ਵੇਦੁ ਧਰਮੁ ਦ੍ਰਿੜਹੁ ਪਾਪ ਤਜਾਇਆ ਬਲਿ ਰਾਮ ਜੀਉ ॥
ਧਰਮੁ ਦ੍ਰਿੜਹੁ ਹਰਿ ਨਾਮੁ ਧਿਆਵਹੁ ਸਿਮ੍ਰਿਤਿ ਨਾਮੁ ਦ੍ਰਿੜਾਇਆ ॥
ਸਤਿਗੁਰੁ ਗੁਰੁ ਪੂਰਾ ਆਰਾਧਹੁ ਸਭਿ ਕਿਲਵਿਖ ਪਾਪ ਗਵਾਇਆ ॥
ਸਹਜ ਅਨੰਦੁ ਹੋਆ ਵਡਭਾਗੀ ਮਨਿ ਹਰਿ ਹਰਿ ਮੀਠਾ ਲਾਇਆ ॥
ਜਨੁ ਕਹੈ ਨਾਨਕੁ ਲਾਵ ਪਹਿਲੀ ਆਰੰਭੁ ਕਾਜੁ ਰਚਾਇਆ ॥੧॥
ਹਰਿ ਦੂਜੜੀ ਲਾਵ ਸਤਿਗੁਰੁ ਪੁਰਖੁ ਮਿਲਾਇਆ ਬਲਿ ਰਾਮ ਜੀਉ ॥
ਨਿਰਭਉ ਭੈ ਮਨੁ ਹੋਇ ਹਉਮੈ ਮੈਲੁ ਗਵਾਇਆ ਬਲਿ ਰਾਮ ਜੀਉ ॥
ਨਿਰਮਲੁ ਭਉ ਪਾਇਆ ਹਰਿ ਗੁਣ ਗਾਇਆ ਹਰਿ ਵੇਖੈ ਰਾਮੁ ਹਦੂਰੇ ॥
ਹਰਿ ਆਤਮ ਰਾਮੁ ਪਸਾਰਿਆ ਸੁਆਮੀ ਸਰਬ ਰਹਿਆ ਭਰਪੂਰੇ ॥
ਅੰਤਰਿ ਬਾਹਰਿ ਹਰਿ ਪ੍ਰਭੁ ਏਕੋ ਮਿਲਿ ਹਰਿ ਜਨ ਮੰਗਲ ਗਾਏ ॥
ਜਨ ਨਾਨਕ ਦੂਜੀ ਲਾਵ ਚਲਾਈ ਅਨਹਦ ਸਬਦ ਵਜਾਏ ॥੨॥
ਹਰਿ ਤੀਜੜੀ ਲਾਵ ਮਨਿ ਚਾਉ ਭਇਆ ਬੈਰਾਗੀਆ ਬਲਿ ਰਾਮ ਜੀਉ ॥
ਸੰਤ ਜਨਾ ਹਰਿ ਮੇਲੁ ਹਰਿ ਪਾਇਆ ਵਡਭਾਗੀਆ ਬਲਿ ਰਾਮ ਜੀਉ ॥
ਨਿਰਮਲੁ ਹਰਿ ਪਾਇਆ ਹਰਿ ਗੁਣ ਗਾਇਆ ਮੁਖਿ ਬੋਲੀ ਹਰਿ ਬਾਣੀ ॥
ਸੰਤ ਜਨਾ ਵਡਭਾਗੀ ਪਾਇਆ ਹਰਿ ਕਥੀਐ ਅਕਥ ਕਹਾਣੀ ॥
ਹਿਰਦੈ ਹਰਿ ਹਰਿ ਹਰਿ ਧੁਨਿ ਉਪਜੀ ਹਰਿ ਜਪੀਐ ਮਸਤਕਿ ਭਾਗੁ ਜੀਉ ॥
ਜਨੁ ਨਾਨਕੁ ਬੋਲੇ ਤੀਜੀ ਲਾਵੈ ਹਰਿ ਉਪਜੈ ਮਨਿ ਬੈਰਾਗੁ ਜੀਉ ॥੩॥
ਹਰਿ ਚਉਥੜੀ ਲਾਵ ਮਨਿ ਸਹਜੁ ਭਇਆ ਹਰਿ ਪਾਇਆ ਬਲਿ ਰਾਮ ਜੀਉ ॥
ਗੁਰਮੁਖਿ ਮਿਲਿਆ ਸੁਭਾਇ ਹਰਿ ਮਨਿ ਤਨਿ ਮੀਠਾ ਲਾਇਆ ਬਲਿ ਰਾਮ ਜੀਉ ॥
ਹਰਿ ਮੀਠਾ ਲਾਇਆ ਮੇਰੇ ਪ੍ਰਭ ਭਾਇਆ ਅਨਦਿਨੁ ਹਰਿ ਲਿਵ ਲਾਈ ॥
ਮਨ ਚਿੰਦਿਆ ਫਲੁ ਪਾਇਆ ਸੁਆਮੀ ਹਰਿ ਨਾਮਿ ਵਜੀ ਵਾਧਾਈ ॥
ਹਰਿ ਪ੍ਰਭਿ ਠਾਕੁਰਿ ਕਾਜੁ ਰਚਾਇਆ ਧਨ ਹਿਰਦੈ ਨਾਮਿ ਵਿਗਾਸੀ ॥
ਜਨੁ ਨਾਨਕੁ ਬੋਲੇ ਚਉਥੀ ਲਾਵੈ ਹਰਿ ਪਾਇਆ ਪ੍ਰਭੁ ਅਵਿਨਾਸੀ ॥੪॥੨॥ GGS, 773, M.3

Beispiel einer würdenvollen Hochzeit von Sikhs, die der Nihang Tradition folgen, die auf den Weisen Gur Gobind Singh zurückgeht.