Pressegespräch: Diskriminierung von Sikhs
Sikhs sprechen beim Pressegespräch der Stiftung gegen Rassismus zu Diskriminierung im Alltag und seitens des Staates
Ein Pressegespräch der Stiftung gegen Rassismus und des Runden Tisches der Religionen Augsburg unter Teilnahme von Vertretungen verschiedener Religionsgemeinschaften fand im Alevitisches Kulturzentrum und Cem Haus Augsburg statt. Neben einer Einführung von Dr. Jürgen Micksch, Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus, sprachen von den Religionsgemeinschaften Ihsan Dilber von den Alevitische Gemeinden in Hessen, Zemfira Dlovani vom Zentralrat der Eziden in Deutschland, Murat Gümüs vom Koordinierungsrat der Muslime in Deutschland, Dekan Helmut Haug von katholischen Kirche Augsburg, Tsunma Jinpa, von der Deutsche Buddhistische Union, Dr. Gundula Negele von der Bahá’í-Gemeinde Augsburg sowie Amardeep Singh vom Rat der Sikhi.
Amardeep Singh schilderte neben positiven Erfahrungen von Sikhs in Deutschland auch Alltagssituationen, wo Sikhs Beleidigungen (wie Terrorist, Taliban, Radikler etc.) sowie Diskriminierung bei der Wohnung- und Jobsuche erfahren. Er berichtete ebenso von der Ausgrenzung, die Sikhs aufgrund ihres Turbans erleben, die in den staatlichen Dienst eintreten wollen, sei es im Lehramt, bei der Polizei, bei der Bundeswehr oder an Gerichten. Obwohl diese Sikhs mit höchster Loyalität dem deutschen Staat dienen wollen, wird es ihnen nicht ermöglicht, in den Staatsdienst einzutreten. In anderen Ländern wie Großbritannien, Kanada oder den USA ist dies kein Problem. Auch die deutsche Namensgebung ist eine Herausforderung für Sikhs, da traditionell Sikh-Frauen und Männer jeweils einen gemeinsamen Familiennamen tragen. Der Rat der Sikhi steht dazu im Austausch mit dem Beauftragten der Bundesregierung für weltweite Religions- und Weltanschauungsfreiheit (siehe auch Religions- und Weltanschauungsfreiheit) sowie Mitglliedern des Bundestages, die an einer Reform des deutsche Namensrechts arbeiten.