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Umweltschutz als Schutz der Seelen

Feride Funda G.-Gençaslan, Vorsitzende des Europäischen Zentrums für Sufismus und interreligiöse Begegnungen (rechts), und Khushwant Singh, Gründer des Rates der Sikh-Religion (links), diskutierten beim Podium der Stiftung Weltethos darüber, ob Gott ein Grüner ist. Theresa Beilschmidt moderierte. Foto: Stiftung Weltethos, Philipp Siegle

Religion und Klimawandel

„Ist Gott ein Grüner?“ Diese Frage hat die Stiftung Weltethos in Tübingen Ende Juni Vertretern von in Deutschland eher kleineren Religionsgemeinschaften gestellt. Antworten aus dem muslimischen Sufismus und der Sikh-Religion auf den Klimawandel.

28. Juni 2023 / Katja Dorothea Buck

Mit Feride Funda G.-Gençaslan, der Vorsitzenden des Europäischen Zentrums für Sufismus und interreligiöse Begegnungen sowie Mitglied im Vorstand von GreenFaith Deutschland, und Khushwant Singh, dem Gründer des Rates der Sikh-Religion, hatte die Stiftung zwei Gesprächspartner aus Religionen aufs Podium gebeten … bei Khushwant Singh steht das Handeln des Einzelnen im Hier und Jetzt im Vordergrund. „Aus Liebe zur Natur können wir nicht passiv bleiben und müssen handeln. Mutter Erde ist ein Organismus, etwas, das lebt. Sie ist keine Ressource, die wir ausbeuten können.“ Bei der Frage, wie Menschen dazu bewogen werden, im Einklang mit der Natur zu leben, gehe es weniger um „Punktesammeln fürs Jenseits“. Eine nachhaltige Lebensweise sei vielmehr Ausdruck der Einsicht und inneren Weisheit. „Es geht nicht um Verbote, sondern um die Liebe zur Schöpfung.“ Deswegen wolle er weniger von Umwelt- als vielmehr von Seelenschutz sprechen, sagte Khushwant Singh. „Das Innere zeigt sich im Äußeren. Umweltverschmutzung ist ein Ausdruck dafür, dass wir im Inneren verschmutzt sind.“

Singh wünscht sich Austausch mit "Fridays for future"

Gegen die Klimakrise plädiert er für eine ganzheitliche Sichtweise. „Neben den technischen Lösungen braucht es auch spirituelle Antworten.“ Er wünsche sich einen Austausch mit der Fridays for Future-Bewegung, um gemeinsam Wege zur inneren Reinigung zu finden. Und er schlug einen „Holistic Well-being Index“ vor, der nicht nach linearem Wachstum frage, sondern messe, wie es der Natur, den Tieren und den Menschen gehe. … Khushwant Singh kritisierte auch den Ansatz, dass der Mensch sich die Schöpfung untertan machen solle und die Krone der Schöpfung sei. … „In der Spiritualität kommt es aber auf andere Werte an, nämlich auf Demut, Hingabe und Bescheidenheit. Wir sind auf dieser Erde nur Gäste und sollten uns auch als solche verhalten.“ Mehr…

Quelle

Welt-Sichten. Magazin für globale Entwicklung und ökumenische Zusammenarbeit