Für Umweltschutz und Frieden: Fünf Wochen für Bäume
Grußwort des Rates der Sikh-Religion
Die Sikh-Religion (Sikhi) entwickelte sich ab dem 15. Jahrhundert. Sie geht auf über 30 nord-indische Weise zurück und inspiriert ca. 25 Millionen Sikhs (Schüler seelischer Weisheiten) weltweit. Etwa 25.000 Sikhs leben im deutschsprachigen Raum. Sikhi sieht alle Lebewesen als Teil einer Familie an und legt Wert auf Natürlichkeit und Naturverbundenheit. Im Zentrum der Sikh-Religion stehen einheitsstiftende und zugleich die Pluralität wahrende zeitlose seelischen Weisheiten (Gurmat), die schriftlich festgehalten wurden (Gurbani). Sie inspirieren dazu, das eigene Verhalten zu reflektieren und helfen in Harmonie mit sich selbst, den Mitmenschen sowie der Um- und Tierwelt zu leben. Metaphorisch wird von der Seele als Erde gesprochen. Dort geht die Saat der Tugend auf, wenn sie fortwährend mit Weisheit genährt und Unkraut - Sinnbild für Gedanken und Eigenschaften, die zerstörerisch wirken - gejätet wird.
Die einzigartige und naturverbundene Lebensweise zeigt sich auch im Erscheinungsbild von Sikhs. Sie bewahren ihr Haar ungeschnitten. Damit drücken Sikhs Natürlichkeit, Demut und Respekt vor Gott und der Schöpfung aus. Traditionell erkennt man vor allem männliche Sikhs an ihrem Turban (Dastar) und dem ungeschnittenen Bart. Frauen bedecken ihr Haupt zumeist mit einem Tuch, manche tragen ebenso einen Turban. Kleine Sikh-Jungen verwenden ein Stofftuch (Rumal oder Patka), um das in der Kopfmitte zu einem Dutt zusammengebundene Haar zu bedecken. Die Kopfbedeckung, Ausdruck eines tugendhaften, würdevollen und bescheidenen Lebens, wird täglich neu gebunden. Fleiß, Lebensfreude und Resilienz haben mit dazu beigetragen, dass sich trotz Diskriminierungs- und Ausgrenzungserfahrungen große Gemeinschaften u.a. in Großbritannien, Kanada, USA und Australien etabliert haben. In Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich Sikhs vor allem seit den 1980ern niedergelassen.